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Seniorenpolitisches Gesamtkonzept

(c) Caritas-Verband Haßberge

Eine verantwortungsvolle, zukunftsorientierte Planung muss sich auf eine völlig andere Bevölkerungszusammensetzung mit veränderten Bedürfnissen einstellen. Generell kann man feststellen, dass immer mehr Menschen bei guter Gesundheit ein hohes oder sogar sehr hohes Lebensalter erreichen. Auf der einen Seite ist das für uns alle eine positive Zukunftsaussicht, auf der anderen Seite werden aber auch neue Fragen aufgeworfen:

(c) Caritas-Verband Haßberge

Diese und noch viele weitere Fragen soll ein Seniorenpolitisches Gesamtkonzept beantworten.

Seit Juni 2010 arbeitet der Landkreis Haßberge in Zusammenarbeit mit dem BASIS-Institut an der Erstellung eines solchen auf den Landkreis bezogenen Konzeptes, das weit über eine reine Bestands- und Bedarfsfeststellung klassischer Angebote (ambulant, teilstationär, stationär) hinausgeht.

Die Erstellung eines Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts kann aber nur mit einer aktiven Einbeziehung aller Akteure gelingen. Akteure sind zuallererst die Bürgerinnen und Bürger als Nutzer von Dienstleistungen und als Experten in eigener Sache. Auch die Anbieter von Leistungen (Wohlfahrtsverbände und Private), die beteiligten Ämter und natürlich die kreisangehörigen Städte, Märkte und Gemeinden sind wichtige Akteure vor Ort.

Durch die Arbeit in verschiedensten Planungsmodulen in den seniorenpolitisch relevanten Bereichen und die anschließende Zusammenführung der durchgeführten Arbeitsschritte wird der Weg für ein regionales seniorenpolitisches Gesamtkonzeptes für den Landkreis Haßberge beschritten.
In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis wurde vom BASIS-Institut für eine Seniorenbefragung ein zwölfseitiger Fragebogen erstellt. Im Oktober wird die Befragung der älteren Generation des Landkreises Haßberge ins Feld gehen. Bereits ab August wird mit der Bestandserhebung im Landkreis begonnen. Durch speziell angepasste Fragebögen wird bei den ambulanten Pflegediensten, Tagespflegeeinrichtungen, vollstationären Dauereinrichtungen, Einrichtungen für Demenzkranke etc. und bei den 26 Kommunen des Landkreises die Ist-Situation in den Bereichen Pflege und Wohnen sowie Seniorenarbeit und Engagement erfasst. Auf dieser Grundlage sowie basierend auf den Erkenntnissen, die aus der Befragung der älteren Generation und aus Experteninterviews gewonnen werden, wird eine Fortschreibung der Pflegebedarfsplanung bis Dezember 2010 realisiert. Im Rahmen des Projekts wird bis November auf Grundlage vorhandener Prognosedaten auch eine angepasste Bevölkerungsprognose für den Landkreis erstellt, die zusammen mit den anderen Modulen des Planungsvorgangs als Grundlage für die Entwicklung eines seniorenpolitischen Maßnahmenkatalogs für den Landkreis Haßberge dient.

Als Ergänzung und Vertiefung der Planungsergebnisse des Jahres 2010 können im Frühjahr 2011 die Bürgerinnen und Bürger der einzelnen Kommunen zu Bürgergesprächen eingeladen werden. In Form von Werkstattgesprächen besteht ebenfalls zu Beginn des Jahres 2011 die Möglichkeit, mit Vertretern der Wohlfahrtsverbände und der lokalen Anbieter der Altenhilfe, eine vertiefte Auseinandersetzung und Erörterung der erfassten Defizite, Ressourcen und lokalen Spezifika zu betreiben.

Anders als bei herkömmlichen Altenhilfeplänen geht es beim Seniorenpolitischen Gesamtkonzept für den Landkreis Haßberge eben nicht nur reine Beschreibung der aktuellen Situation. Ziel ist auch eine umfassende Situationsanalyse auf der Grundlage der demographischen Entwicklung und der aktuellen Situation der Senioren sowie um die Darstellung zukunftsfester praxisorientierter Konzepte. Auf Grundlage der einzelnen Prozessschritte können deswegen nach Abschluss der Teilbereiche im nächsten Jahr die einzelnen Daten und Ergebnisse aus den durchgeführten Arbeitsschritten zusammengeführt werden. Die relevanten Fakten, Analysen und Argumentationen können in einem Planungsbericht für die Fachöffentlichkeit, die Politik und die allgemeine Öffentlichkeit zusammengefasst werden, darüber hinaus ist das Ziel des Planungsprozesses die Darstellung geeigneter und umsetzbarer Maßnahmen in den seniorenrelevanten Bereichen vor Ort, dies kann in einem Katalog mit Maßnahmenvorschlägen und Handlungsbereichen, der Schwerpunkte und Handlungsfelder explizit und differenziert für den gesamten Landkreis und jede Kommune benennt, geschehen.